Nirgendwo steht in der Bibel, daß man arm sein muß. Was in der Bibel steht. Die Geldgier ist schlecht (nicht das Geld). Man kann (und soll) mit seinem Geld viel Schönes und Gutes tun; für sich und für andere (“jeder habe nicht (nur) seinen eigenen Vorteil im Auge, sondern jeder auch den des andern”, Philipper Kapitel 2, Vers 4; Menge Bibel, 1939).

Bei seiner Geburt erhielt Jesus von den Weisen, die ihm bei seiner Geburt huldigten, ‚Schätze‘ wie die Bibel zu berichten weiß (Matthäus 2:11). Schätze hört sich für mich nach Wohlstand an.

Jesus und die Jünger hatten einen Finanzverwalter

Und auch später, als Jesus die herrliche Botschaft Gottes verbreitete, war Armut kein Thema. Mit Judas Iskariot (der ihn später verriet; Geldgier) hatten Jesus und die Jünger sogar einen Finanzverwalter; Judas verwaltete die Kasse (Johannes 12:6).

Oder denken wir an die Speisung der Fünftausend. Da fragt Jesus einen seiner Jünger nicht, _wovon_ sie Brot für all die vielen Menschen kaufen sollten, sondern Jesus fragt: „Wo können wir so viel Brot kaufen“ (Johannes 6:5). Also nicht die Frage, wo das Geld herkommen soll (für die Speisung wären wohl 200 Denarii notwendig gewesen; 1 Denar = 1 Tageslohn; also mehr als die Hälfte von einem Jahresgehalt), sondern die Frage war, wo / woher sie in der Gegend so viele Brote kaufen konnten.

Ebenfalls der deutliche Hinweis, daß Jesus und die Jünger über Finanzmittel verfügten, die Begegnung von Jesus mit der Samariterin im Gebiet der samaritischen Stadt namens Sychar: Bei Johannes Kapitel 4, Vers 8 erfahren wir, daß, während Jesus mit der Frau sprach, seine Jünger in die Stadt gegangen waren, „um Lebensmittel zu kaufen“. Kaufen, nicht erbetteln. Die Bibelstelle sagt uns nicht, für wie viele Menschen Essen gekauft wurde; aber da nicht nur die 12 Jüngern, sondern auch einige Frauen im Gefolge von Jesus waren (Lukas 8:2), wurden vielleicht für 20 – 25 Menschen Lebensmittel gekauft.

Waren die Eltern von Jesus reich oder arm?

Zu seiner Geburt hatte Jesus von den Weisen Gold, Weihrauch und Myrrhe (die beiden letzteren waren in jener Zeit ebenfalls wie Gold sehr wertvoll) bekommen. Wo diese ‚Schätze‘ abgeblieben sind, weiß ich nicht; vielleicht wurde das Geld ausgegeben für die Flucht von Josef, Maria und Jesus nach Ägypten. Denn als die Familie wieder zurück war, scheinen Josef und Maria arm gewesen zu sein.

Woraus wir das schließen können? Wegen dem Reinigungsopfer, das im Gesetz Moses nach der Geburt eines Kindes vorgeschrieben ist und das von Josef und Maria in Jerusalem erbracht wurde.

Wir lesen in der Bibel, was zu diesem Reinigungsopfer von der Frau geopfert werden soll: „Sollte ihr Vermögen aber zur Beschaffung eines Lammes nicht ausreichen, so soll sie zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen, die eine zum Brandopfer, die andere zum Sündopfer. Wenn der Priester ihr dann Sühne erwirkt hat, wird sie rein sein.“ (3 Mose Kapitel 12, Vers 8; Menge Bibel, 1939)

Aha, wer über entsprechende Finanzmittel verfügt, kauft also ein Lamm, das dann geopfert wird.

Haben die Eltern von Jesus ein Lamm für das Reinigungsopfer bereitgestellt? Nein. Wir lesen in der Bibel: „zugleich wollten sie das Opfer nach der Vorschrift im Gesetz des Herrn darbringen, nämlich ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.“ (Lukas Kapitel 2, Vers 24; Menge Bibel, 1939)

Für ein Lamm reichte das Geld nicht; Josef und Maria opferten „nur“ die kostengünstigeren Tauben. Josef und Maria hatten nicht das Geld für ein Lamm als Opfer.