Natürlich möchte ich auch, daß Gott mir all meine Wünsche, die ich an ihn richte, erfüllt. Aber ich liebe auch diese Beschreibung aus der Bibel, wo Gott einen Wunsch nicht erfüllt. Warum mag ich die Stelle? Weil sie eine weitere Beschreibung dafür ist, wie wir unsere Beziehung mit Gott ausbauen.

Die Ausgangslage für Gottes Ablehnung eines Wunsches in Deuteronomium / 5. Mose Kapitel 3, Verse 24-26: Mose, der die Israeliten aus Ägypten durch die Wüste zum von Gott zugesprochenen Land führte, wäre so gerne auch mit in das Land eingezogen. Aber Gott erfüllt Mose die Bitte nicht.

Mose bittet Gott: „Laß mich doch hinüberziehen und das schöne Land jenseits des Jordans sehen, dieses schöne Bergland und (besonders) den Libanon!“ (Deuteronomium Kapitel 3, Vers 25;Menge Bibel, 1939)

Aber Gott sagt Mose abschlägig: „Laß es genug sein! Rede nicht noch weiter zu mir in dieser Sache!“ (Deuteronomium / 5. Mose Kapitel 3 Vers 26; Menge Bibel, 1939)

Liebt Gott denn Mose nicht?

Doch. Gott liebt Mose. Als Mose kurze Zeit später starb (übrigens im gesegneten Alter von 120 Jahren bei bester Gesundheit), beerdigt Gott Mose sogar selber: „und er begrub ihn“ (5. Mose 34:6; Anmerkung vom fundierten Bibelübersetzer Hermann Menge: „Die Übersetzung „man begrub“ ist schwerlich zulässig“).

Wenn Gott uns einen Wunsch nicht erfüllt, dann heißt das nicht, daß Gott uns nicht liebt. Ein unerfüllter Wunsch heißt lediglich, daß Gott besseres mit und für uns vorhat. Wenn Gott uns manches nicht erfüllt, dann weil es nicht gut für uns ist. Was bin ich froh, daß Gott mir in meinem Leben so manches nicht erfüllt hat.

Und lesen Sie nochmal genau, was Gott zu Mose sagte: „Laß es genug sein! Rede nicht noch weiter zu mir in dieser Sache!“ „In dieser Sache“ soll Mose Gott nicht länger bitten. Alles andere ist von Gottes Absage nicht betroffen.

Verhältnis zwischen Gott und Mose

Ach, wenn wir auch erst einmal dahin kommen, daß unsere Beziehung zu unserem Schöpfer so herrlich direkt und lebendig ist wie die zwischen Gott und Mose. Da sagt Gott einfach: „Laß es genug Sein! Rede nicht noch weiter zu mir in dieser Sache!“ — klare Worte.
Der Unterschied zwischen Mose und uns: Gott liebt uns nicht einen Deut weniger als er Mose liebt(e). Aber Mose hatte eine lebendigere Beziehung mit Gott. Und die beiden sprachen mehr miteinander als die meisten von uns es tun.

Da haben wir also noch viel Entwicklungsmöglichkeiten. Je mehr wir Gott suchen (über ihn in seinem Wort lesen) und mit ihm reden, desto lebendiger wird unsere Beziehung. Und ich bin sicher, wir kommen dann auch an einen Punkt, wo wir von Gott hören: ‚Komm, laß gut sein damit‘. Und wir wissen, daß wir in die Richtung nicht mehr laufen müssen, weil das ein Weg ist, den Gott uns nicht gehen lassen möchte; weil das eine Tür ist, die Gott für uns nicht aufmachen wird.

Vergessen wir dabei niemals: Gottes Wille für uns ist _immer_ besser als alles, was wir uns so, irdisch-weltlich beschränkt wie wir noch sind, vorstellen können.

„und wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden; ja, wenn ihr dann von ganzem Herzen Verlangen nach mir tragt, so will ich mich von euch finden lassen“ (Gott in Jeremia Kapitel 29, Verse 13-14; Menge Bibel,1939)

Und was hat Jesus damit zu tun?

Denken Sie in diesem Zusammenhang auch an zwei Dinge von Jesus. Jesus, wissend, was vor ihm liegt, hätte zu gerne den Weg ans Kreuz vermieden: Jesus hatte schreckliche Angst und er war zu Tode betrübt (Matthäus 26:38). Und er betete zu Gott: „Mein Vater! Wenn es möglich ist, lass den Kelch des Leides an mir vorübergehen. Doch ich will deinen Willen tun, nicht meinen.“ (Jesus in Matthäus Kapitel 26, Vers 39; Neues Leben Bibelübersetzung, Holzgerlingen, 2002) — Gott sei Dank sah Jesus es so. Denn ohne die Erfüllung des Willens von Gott, ohne den Tod von Jesus am Kreuz, dann könnten wir uns jetzt hier auf diesem Bildschirm darüber unterhalten, wie heiß das Leid in der Hölle für uns wohl werden würde. Denn ohne Jesus als Retter kämen wir nicht in den Himmel.

Der Gehorsam von Jesus hat uns vor der Hölle gerettet. Halleluja!

Als seine Jünger ihn fragten, wie wir denn beten sollen, gab Jesus unter anderem diesen Ratschlag für unser Gebet an Gott: „Dein Reich komme! Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auch auf der Erde!“ (Jesus in Matthäus Kapitel 6, Vers 10; Menge Bibel, 1939)
Wir sollen nicht Gott darum bitten, daß er uns unseren Willen erfüllt, sondern wir sollen Gott darum bitten, daß sein Wille, so wie er schon paradiesisch gut im Himmel zum Tragen kommt, auch hier auf der Erde in unserem Leben zum Tragen kommt. Denn: Gottes Wille ist immer besser als unserer. Gott will immer viel mehr und viel besseres für uns als wir uns auch nur ansatzweise vorstellen können.

Denn (machen Sie sich diese Zusage klar): „Durch die mächtige Kraft, die in uns wirkt, kann Gott unendlich viel mehr tun, als wir je bitten oder auch nur hoffen würden.“ (Epheser Kapitel 3, Vers 20; Neues Leben Bibelübersetzung, Holzgerlingen, 2002).

Um was soll(t)en wir also Gott bitten?

Daß er mir den neuen Mercedes AMG mit 510 PS schenkt… Nein, besser: Bitten wir Gott um die herrliche Beziehung zwischen ihm und uns, daß wir wirklich eine lebendige Beziehung miteinander haben. Alle AMGs der Welt kommen dann automatisch, wenn sie gut für einen sind.

Möchten Sie nicht auch eine Beziehung zu Ihrem himmlischen Vater, welche so ausgebaut ist, daß Sie von Gott hören: ‚Ne, laß genug sein. Die Sache gebe ich dir nicht‘? Wissend, daß Gott Ihnen alles Gute und Nützliche mehr als reichlich gibt.

Die Menschen wollen immer ein Geheimnis. Hier ist eins:
Wir müssen Gott zum Wichtigsten in unserem Leben machen, so daß er uns lieber ist als alles, was er uns geben und wegnehmen kann.
Wissen Sie, was dann passiert? Wir haben diese herrliche, uns vollkommen erfüllende Beziehung zum Schöpfer vom Universum. Ein „Gefühl“, ein umfassend befriedigendes „Gefühl“, das uns nichts aus dem Irdisch-Weltlichen auch nur ansatzweise geben kann. Wir sind dann mächtig frei. Und: Wir werden alles haben, was für uns gut und förderlich und schön ist.

Träume ich da nicht ein wenig?
Nein.
Gott selber läßt uns in seinem Wort mitteilen: „Schon ehe sie rufen, gebe ich Antwort, während sie noch reden, erhöre ich sie“ (Gott in Jesaja Kapitel 65, Vers 24). Diese Aussage bezieht sich auf unsere herrliche Beziehung, frei von allen dämonischen Einflüssen, die wir mit Gott nach dem zweiten Kommen von Jesus in dessen 1.000-jährigen Reich haben werden.

Ich weiß nicht, was Sie derzeit durchmachen.
Aber denken Sie daran: Gott liebt Sie. Gott will nur das Allerbeste für Sie.
Jammern Sie Gott nicht vor, warum er Ihnen dieses oder jenes nicht gibt, sondern bitten Sie Gott um Vertrauen, bitten Sie Gott um Glauben, um Stärkung Ihres Glaubens. Bitten Sie Gott um mehr Nähe zu ihm. Natürlich dürfen und sollen Sie Gott auch um Dinge bitten. Gott ist Ihr Sie liebender Vater; Gott gibt gerne. Es macht Gott Spaß zu geben. Aber Gott will primär mit Ihnen eine enge Beziehung. Zeigen Sie ihm nicht die kalte Schulter.

„Hab also keine Angst, kleine Herde. Denn es macht eurem Vater große Freude, euch das Reich Gottes zu schenken.“ (Jesus in Lukas Kapitel 12, Vers 32; Neues Leben Bibelübersetzung, Holzgerlingen, 2002) — Wissen Sie, was im Reich Gottes ist? Alles. Alles Gute und Schöne und Nützliche. Gesundheit, Lebensfreude, Freiheit. Und wissen Sie, wem Jesus das sagt? Ihnen.