Langsam riß ich mich aus dem Zimmer in der Notaufnahme. Nochmal schnell durch das Fenster gucken. Noch einen letzten Blick. Soll ich vielleicht nochmal rein? Noch ein letztes Mal?

Aber meine Mutter war nicht mehr da. Meine Mutter — meine wahre Mutter — war nicht da. Nur ihr Körper. Ihr Haus für diese Welt. Aber ihr Geist war schon weg.

Warum, mein Gott?

Es war erst 5 kurze Wochen her, dass die Ärztin die Diagnose aussprach. Bauchspeicheldrüsenkrebs. „Sie haben noch 6 Monate zu leben,“ sagte die Ärztin. 6 Monate kamen mir so kurz vor. Was würde ich jetzt für diese 6 Monate, die mir versprochen wurden, geben. Es waren noch nicht mal 6 Wochen.

Schon wieder, mein Gott?

KTNJ Stammleser wissen, dass mein Vater in 2020 an Lungenkrebs verstorben ist.
Drei kurze Jahre später folgte dann der Tod meiner Mutter an Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Warum, mein Gott?

Loslassen

Seit Jahren (oh, so vielen Jahren) bete ich für die Errettung meiner Mutter. Letztes Jahr plagten mich Panikattacken, weil ich so eine Angst hatte, dass die Entrückung stattfindet und sie alleine ohne mich zurückbleibt. Irgendwann konnte ich diese Angstgedanken und Panikattacken nicht mehr aushalten. Ich konnte die Verantwortung für ihre Errettung nicht mehr auf meinen Schultern tragen. Also habe ich zwei Dinge getan:

  1. Ich habe diesen Artikel geschrieben. Teils als Therapie für mich, teils als Hilfe für andere. ⇒ Angst vor der Entrückung wegen ungeretteten Geliebten
  2. Ich habe meine geliebte Mama in Gottes Hände übergeben. Ich konnte sie nicht mehr halten. Ich konnte die Verantwortung für ihre Errettung (die ich aus Gottes Händen gerissen hatte) nicht mehr tragen. Und damit ich auch keine Zweifel haben kann, dass ich es wirklich in Gottes Hände gegeben habe, habe ich mein Gebet aufgeschrieben. Normalerweise teile ich keine Seiten aus meinem Tagebuch, aber hier mache ich mal eine Ausnahme.
Gebet
Bibelvers

28. Oktober 2022

Ich lasse los… Ein Gebet

Mein Gott, mein Vater. Ich habe so Angst, dass Mama bei der Entrückung nicht dabei ist und die Trübsal durchmachen muss. Ich will keine Angst haben, aber ich will meine Mama nicht verlieren und ich will nicht, dass sie leidet. Aber du liebst sie mehr als ich. Du denkst schon seit einer Ewigkeit von Ewigkeiten an sie. Du kümmerst dich perfekt um alles. Bitte, mein lieber Gott, warte mit der Entrückung bis Mama gerettet ist. Bitte rette sie, mein Jesus. Lass sie deine Liebe, deine Rettung erkennen und annehmen. Lass sie für alle Ewigkeit bei dir, mit uns, sein.

Mein Gott, ich kann Mama nicht retten. Nur du kannst es. Bitte führe Menschen in ihr Leben, die ihr deine Liebe, deine Rettung und dein Wort (die Bibel) zeigen.

Bitte sei geduldig. Bitte warte mit der Entrückung bis Mama sicher in deinen Händen ist.

Also, mein Gott, ich lasse los. Es ist nicht meine Verantwortung Mama oder irgendjemand anderes zu retten. Ich lasse die Angst, die Panikattacken, die Verzweiflung los in deine allmächtigen, liebevollen Hände. Trag mich, mein Hirte. Amen.

„Der Herr zögert nicht mit der Erfüllung der Verheißung, wie einige meinen, die von Verzögerung reden; er ist nur geduldig mit euch, weil er nicht will, dass jemand zugrunde geht, sondern dass alle sich bekehren.“
– 2. Petrus Kapitel 3, Vers 9

Whatever it takes

Am Anfang des Jahres hat mein Pfarrer (ja, ich gehe auch in eine Kirchengemeinde) uns gesagt, wir sollen dieses Jahr für drei unserer ungeretteten Mitmenschen beten, dass sie Gottes ausgestreckte Hand der Errettung erkennen und annehmen. Natürlich stand meine Mama an erster Stelle auf meiner Liste.

Mein Pfarrer sagte wir sollen beten, dass Gott sie seine Errettung erkennen lässt — „whatever it takes“ (grob übersetzt „was auch immer dafür notwendig ist“).

Okay, mein Gott, whatever it takes.

Ein paar kurze Monate später kam die Diagnose. Bauchspeicheldrüsenkrebs. Was für ein Schock. Wir hatten keine Ahnung.

⇒ Kurzer Einschub: Gott schickt keine Krankheiten. Nein, auch nicht bei Hiob (mehr dazu: Religiöse Lügen über Gott: Er habe Hiob krank gemacht). Krankheit kommt vom Teufel. Ja, auch der Krebs meiner Mutter kam nicht von Gott.

Über die kurzen Wochen kamen meine Mama und ich immer mehr ins Gespräch über Gott. Sie hat viele Fragen gestellt, wie zum Beispiel was ich von Reinkarnation halte (dieses Gespräch hat diesen Artikel inspiriert: Reinkarnation? Das wäre ja traurig).

Und irgendwann führten unsere Gespräche immer mehr zu Jesus. Ich konnte ihr erklären, warum Jesus gekommen ist, wie man gerettet wird und habe ihr sogar aus der Bibel vorgelesen.

Die Antwort, die ich mir seit Jahren wünsche

Ungefähr eine Woche vor ihrem irdischen Tod, hatte ich folgendes Gespräch mit meiner Mama:

Jule: Was denkst du eigentlich wegen Jesus?
Mama: Wie meinst du?
Jule: Naja, mit annehmen
Mama: Tu ich doch
Jule: Als deinen Retter?
Mama: Mhmm (als „ja“ gemeint)

Ich konnte es kaum glauben. War es so einfach? War es vollbracht? War meine Mama gerettet?

Dann kamen die Angstgedanken. Vielleicht habe ich es ihr falsch erklärt, mit der Errettung. Hat sie es wirklich verstanden? Hat sie es wirklich angenommen, dieses Geschenk? Vielleicht habe ich es zu einfach gemacht. Nicht genug erklärt.

Aber dann kam die versichernde Antwort von Gott:

„Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, spottete: »Du bist also der Christus? Beweise es, indem du dich rettest – und uns mit!« Doch der andere mahnte: »Hast du nicht einmal jetzt Ehrfurcht vor Gott, da du den Tod vor Augen hast? Wir haben für unsere Vergehen den Tod verdient, aber dieser Mann hat nichts Unrechtes getan.« Dann sagte er: »Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst.« Da antwortete Jesus: »Ich versichere dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.«“ (Lukas Kapitel 23, Verse 39-43; NGÜ; farblich hervorgehoben durch mich)

Der Verbrecher am Kreuz sagte nur „Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst.“ Mehr nicht. Warum machen wir Errettung so kompliziert? So schwer? Diese einfachen 10 Worte „Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst.“ haben den Verbrecher gerettet, denn Jesus antwortete: »Ich versichere dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.«

Ach, unser Jesus. Er hätte auch einfach sagen können, „Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“ Aber er will, dass es wirklich keinerlei Zweifel gibt, deswegen fängt er an mit: „Ich versichere dir“. Wissen Sie, wer es ist, der es dem Verbrecher versichert hat? Wenn Sie oder ich das sagen, könnte man vielleicht Zweifel haben, denn wir halten uns nicht immer an unsere Versprechen. Aber Jesus — der Mensch-gewordene, perfekte Gott, der nie lügt, nie betrügt — hat es ihm versichert.

Oh, ja, mein Jesus. Meine Mama ist gerettet. Sie hat dich als Retter angenommen. So einfach. So umkompliziert. Du willst nur, dass wir uns von dir retten lassen.

Was soll ich Ihnen schreiben?

Einerseits habe ich meine Mutter verloren (irdisch-weltlich gesehen) und andererseits habe ich sie für alle Ewigkeit gewonnen. Aber warum hat Gott sie nicht geheilt? Warum ist es so gekommen?

Also, was soll ich Ihnen schreiben? Dass Gott nicht heilt? Das kann ich nicht, denn meine Bibel sagt, dass Gott heilt.

Was soll ich Ihnen schreiben? Dass Gott nicht versorgt? Das kann ich nicht, denn meine Bibel sagt, dass Gott versorgt.

Was soll ich Ihnen schreiben? Dass Gott nicht zuhört? Das kann ich nicht, denn meine Bibel sagt, dass Gott unsere Gebete erhört.

Was soll ich Ihnen schreiben? Dass es Gott nicht gibt? Dass es alles nur eine unwahre Hoffnung ist, damit wir das Leid hier auf Erden irgendwie besser vertragen können? Das kann ich nicht, denn ich weiß, dass es Gott gibt. Ich weiß, dass er gut ist. Ich weiß, dass er uns erschaffen hat und uns durch Jesus retten will.

Und trotzdem tut es so weh meine Mutter zu verlieren.
Trotzdem bin ich enttäuscht. Verletzt.

Aber ich bin nicht verzweifelt. Denn mein Gott — mein herrlicher, herrlicher Gott — hat mein Gebet erhört. Er hat meine Mama gerettet.

194 Tage nachdem ich losgelassen habe und meine Mama in Gottes Hände gegeben habe, hat er mein Gebet „Bitte warte mit der Entrückung bis Mama sicher in deinen Händen ist.“ beantwortet. Ja, sie ist sicher in seinen Händen. Vor der Entrückung.

Und jetzt?

Okay, mein Jesus, kommst du jetzt? Von mir aus kannst du jetzt kommen.
Ach, meine liebe Jule, was ist mit all den anderen Menschen, die noch gerettet werden vor der Entrückung?
Ja, mein Jesus, du hast natürlich Recht.
So wie du für deine Mama gebetet hast, beten Millionen von anderen Menschen auch für die Errettung ihrer Mama, Schwester, Bruder, Vater, Tochter, Sohn, Onkel, Cousine…
Mein Jesus, ich glaube ich verstehe schon, worauf du hinaus willst…
Hilfst du mit meine Nachricht zu verbreiten?
Oh ja, mein Jesus, das möchte ich. Danke, dass ich mithelfen darf.


Schon gerettet?

Wie sieht’s bei Ihnen aus? Haben Sie dieses herrliche Geschenk schon angenommen? Warten Sie nicht. Sie können noch heute gerettet sein und für alle Ewigkeit mit Gott versöhnt sein. Hier können Sie mehr erfahren: