Von allen Dreien behandle ich den Heiligen Geist mit dem wenigsten Respekt. Das liegt daran, weil ich ihn am wenigsten verstehe. Klar, Gott kann ich mir irgendwie vorstellen. Auch noch, daß er in Jesus Mensch wurde. Aber wie es sein kann, daß — obwohl zwei — doch ein Gott… da hört schon das Verständnis eigentlich auf. Und es kommt ja noch doller: Denn es gibt als dritten Teil von Gott noch den Heiligen Geist.
Wie kann das sein? Ein Gott aber mit drei Teilen, Einheiten, Personen? Wir machen es uns ganz einfach. Wir verstehen es nicht, wir glauben es einfach. Und es wird keinen einzigen Menschen auf diesem Planeten geben, der es Ihnen letztlich wirklich erklären kann, diese Dreieinigkeit.
Elohim ist Plural für ‚Gott‘
„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ (Genesis Kapitel 1, Vers 1) Im Hebräischen Original wird für ‚Gott‘ ‚Elohim‘ verwendet. ‚Elohim‘ ist die plurale Bezeichnung für Gott. Das heißt, schon gleich zu Anfang in der Bibel erhalten wir den Hinweis, daß Gott — wie soll ich schreiben? — aus mehr als nur Einem besteht.
Jesus wurde also ebenso wenig später erschaffen wie der Heilige Geist. Alle Drei, Gott, Jesus, Heiliger Geist sind Gott.
Ich habe früher mal gedacht, irgendwann habe Gott Jesus erschaffen (Gott wurde in Jesus Mensch), damit er uns das kostenlose Angebot unserer Errettung machen konnte. Aber das habe ich falsch verstanden, denn: „Im Anfang war das Wort (= Jesus; Anm. von mir), und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist.“ (Johannes Kapitel 1, Verse 1 – 3) Wenn wir aufmerksam lesen, merken wir, daß alles durch das Wort/Jesus erschaffen wurde. Also nicht Gott, sondern Jesus hat alles erschaffen. Aber Jesus ist ja Gott.
Wieso ich annehme, daß das Wort = Jesus ist? Weil Johannes weiter ausführt „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.“ (Johannes Kapitel 1, Vers 14)
Aber nun zum Heiligen Geist
Mit Gott rede ich, mit Jesus rede ich. Direkt zum Heilgen Geist reden? Eher weniger. Aber wie gesagt, das liegt daran, weil ich ihn am wenigstens verstehe. Dabei ist er enorm wichtig. Es war Jesus, der uns sagt(e): „Und ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll.“ (Jesus in Johannes Kapitel 14, Vers 16) Als Jesus gekreuzigt wurde, innerhalb von drei Tagen wieder von den Toten auferstand, stellte er sicher, ehe er nach vierzig Tagen in den Himmel aufstieg, daß wir hier nicht alleine zurückbleiben: „Und ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll.“
In dem Augenblick, wo wir Jesus mit aufrichtigem Bereuen unserer Sünden als unseren persönlichen Retter annehmen, wird unser wahres Ich, unserer innerer Mensch, unser Geist, nicht nur neugeboren, sondern unser Geist wird in dem Augenblick auch vom Heiligen Geist versiegelt. Unsere Seele mit ihrem Verstand, Bewußtsein, Gefühlen, Gedanken (nerv, warum schon wieder diese kaputt-perversen Sex-Phantasien?) kann der Teufel ebenso angreifen wie unseren Körper (ah! schon wieder dieser Hexenschuss!), aber unser vom Heiligen Geist versiegelter Geist ist unangreifbar.
Was macht der Heilige Geist so?
Er ist immer bei uns. Jesus sagt(e): „der für immer bei euch bleiben soll“. Was ich oft mache: ich bete abends, bespreche den vergangenen Tag mit Gott oder Jesus (meistens mit Jesus). Bitte um Führung für den nächsten Tag und einen erholsamen Schlaf, und dann bitte ich den Heiligen Geist, daß er mich doch bitte um nn Uhr pünktlich wecken soll. Das Verrückte daran: Klappt fast immer. Im Tagesgeschäft bitte ich den Heiligen Geist oft um Terminerinnerungen, damit ich wichtige Dinge, die ich erledigen muß, nicht vergesse.
Ist also der Heilige Geist so eine Art Wecker und Terminerinnerer? Er ist ein allumfassender Helfer für uns. Er kann uns hilfreicher Führer in jedem Bereich sein, was wir sagen sollen, was wir in einem Bewerbungsbrief schreiben sollen, mit wem wir zusammen sein sollen, wen wir heiraten sollen, ob dieses oder jenes gut und hilfreich für uns ist… alles.
Wichtig zum Klarmachen (das habe ich selber auch noch nicht richtig realisiert): Der Heilige Geist ist keine Kraft, keine wabernde Energie, sondern der Heilige Geist ist ebenso eine konkrete Person wie Jesus und Gott. Den Heiligen Geist also nur als hilfreichen Wecker einzusetzen… er verdient — so wie Gott und Jesus — unseren höchsten Respekt und unsere größte Wertschätzung.
Ich erahne mehr und mehr, daß der Heilige Geist uns in _jedem_ Bereich unseres Lebens helfen will. Und helfen kann. Denn er ist die dritte Person von Gottes Dreieinigkeit.
Wir müssen also nicht alleine sein. Der Heilige Geist ist bei uns, ununterbrochen. Er lebt mit uns. Wenn wir ihn brauchen, ist er da. Frage nur: Rufen wir ihn? Bitten wir ihn um Hilfe, wenn wir Dinge zu entscheiden haben?
Bitten Sie den Heiligen Geist um Hilfe beim Verständnis des Gelesenen (‚Was soll ich daraus konkret für mein Leben erkennen?‘)
Gott hat uns mit seiner Gnade nicht nur die Vergebung all unserer Sünden geschenkt, sondern seine Gnade ist auch Kraft und hilfreiche Macht. Wir können aus dieser Gnade heraus alles, was auch Jesus konnte und kann. („Alles vermag ich durch ihn, der mir Kraft gibt.“, Philipper Kapitel 4, Vers 13) Unser Problem ist, daß wir uns der umfassenden Gnade, die uns geschenkt wurde, gar nicht bewußt sein. Wir wissen, daß uns mit der Gnade all unsere Sünden vergeben sind, und wir für immer vor der schrecklichen Hölle gerettet sind. Wir wissen meist nicht oder nur bruchstückhaft, daß Jesus uns mit der Gnade auch alle Möglichkeiten und Kraft gegeben hat, nicht mehr zu sündigen und in jedem Bereich unseres Lebens heilig zu sein. Jetzt schon. Nicht erst nach unserem irdischen Tod.
Sagen Sie also in Ihrem täglichen Leben auch Hallo! zum Heiligen Geist, dem Helfer, den Jesus Ihnen zur Seite gestellt hat. Bitten Sie ihn um Hilfe bei Ihren Problemen, um Erkenntnis, wenn Ihnen der Durchblick fehlt, was Sie tun oder nicht tun sollen.