Ist Ihnen schon mal aufgefallen, daß es im alten Heiligtum der Juden (Mischkan, Tabernakel) für die Priester keine Sitzgelegenheit gab? Liest man die entsprechenden Beschreibungen im Alten Testament wird klar, daß die Priester im Heiligtum immer standen, während sie ihre Opferarbeit verrichteten und sich niemals hinsetzten. Im gesamten Heiligtum war kein Stuhl, kein Sessel, keinerlei Sitzgelegenheit für den Priester vorgesehen. Warum?
Im Alten Bund kommt die Vergebung der Sünden zu keinem Ende, weil die Opfer nicht ausreichen
Die Arbeit der Priester im Alten Bund fand nie ein Ende. Denn die Abmachung im Alten Bund zwischen Gott und den Menschen sah vor, daß die Menschen Gottes Gesetze einhalten mußten; da sie das nicht konnten, mußten sie immer wieder Blutopfer (durch die Priester im Heiligtum) erbringen, damit ihre Schuld, die durch Nichteinhaltung der Gesetze entstand, vor Gott abgewaschen wurde. Nur dadurch floß Gottes Segen für die Menschen weiter.
Kein Mensch konnte die Gebote im Alten Bund einhalten, deshalb entstand ständig immer wieder neue Schuld, die ständig und immer wieder durch Opfer getilgt werden mußte. Kurzum, der Priester konnte sich buchstäblich nicht hinsetzen, weil immer wieder neue Arbeit notwendig war, um die Schuld der Menschen zu tilgen.
Mit Jesus als Opfer im Neuen Bund wird alles anders
Ganz anders ist es im Neuen Bund, den Gott den Menschen mit Jesus anbietet: Jesus hat _einmal_ das Opfer für _alle_ Sünden von _allen_ Menschen erbracht (Kolosser 1:22). Und zwar mit seinem Tod und seiner Wiederauferstehung von den Toten vor rund 2.000 Jahren in Jerusalem.
Jeder, der das glaubt und Jesus als seinen Retter annimmt, ist für Gott tadellos, perfekt und heilig. Keine Schuld mehr. Hölle kein Thema mehr für neugeborene Christen.
Jesus hat nach seinem Opfer eine Sitzgelegenheit und warum Sie das interessieren sollte
So wie es im Alten Bund nötig war, ständig Blutopfer zu erbringen, weil das vergossene Blut von Tieren immer nur temporär die Schuld der Menschen tilgen konnte, so ist das Blutopfer von Jesus am Kreuz für alle Menschen, für alle Sünden, für alle Generationen ausreichend. Das Opfer von Jesus, weil er selber Gott ist, ist so gigantisch umfassend, daß er es nur 1mal erbringen mußte. Danach war alle Arbeit getan.
Deshalb sagt die Bibel interessanterweise über Jesus, daß er erstens, den Alten Bund aufgehoben und mit dem Neuen Bund ersetzt hat (Hebräer 10:9) und zweitens, daß jeder, der das glaubend annimmt, für alle Zeiten, ein für allemal geheiligt ist (Hebräer 10:10).
Und was ist mit der Sitzgelegenheit?
Nachdem Jesus das Opfer erbracht hat, konnte sich Jesus hinsetzen. Er muß (und wird) nie wieder ein zweites Mal das Opfer für uns erbringen. Sein Opfer vor rund 2.000 Jahren in Jerusalem ist vollkommen ausreichend. Wir müssen es nur glaubend annehmen, um gerettet und frei zu sein.
Im Gegensatz zum Priester im Alten Bund, der ständig immer wieder neue Opfer erbringen mußte und sich nicht hinsetzen konnte, konnte sich Jesus nach seinem Opfer hinsetzen. Die Bibel schreibt darüber: „Dieser Hohepriester (gemeint ist Jesus) dagegen brachte sich selbst Gott als ein Sündopfer dar, das für alle Zeit wirksam ist. Dann setzte er sich auf den höchsten Ehrenplatz an Gottes rechter Seite.“ (Hebräer Kapitel 10, Vers 12; Neues Leben. Die Bibelübersetzung, Holzgerlingen, 2002. Hervorhebung durch mich)
Auch an diesem kleinen, „nebensächlichen“ Beispiel (Priester im Alten Bund konnten sich nie hinsetzen; Jesus hingegen kann nach seinem einmaligen Opfer sitzen) sieht man, welch gigantisch umfassendes Opfer Jesus für Sie und mich erbracht hat: „Denn durch dieses eine Opfer hat er alle, die er heiligt, für immer vollkommen gemacht.“ (Hebräer Kapitel 10, Vers 14; Neues Leben. Die Bibelübersetzung, Holzgerlingen, 2002)
Reden denken Sie also das Opfer von Jesus für Sie nicht klein.
Genießen Sie dankbar das umfassende Opfer, das Jesus für Sie erbracht hat, weil Gott und er Sie für alle Ewigkeit bei sich haben wollen.
Wir neugeborene Christen können in die ermutigende Ruhe Gottes eintreten (Hebräer 4:3 + Hebräer 4:10) und dankbar genießen, was Gott und Jesus für uns taten und immer noch tun.