Der Trend zur Zweitbibel wäre kein schlechter Trend. Was ich damit sagen will: Je mehr wir uns mit Gott und seinem Wort (aka Bibel) beschäftigen, desto tiefer dürfen wir gerne einsteigen. Eine zweite oder dritte Bibel (sprich Übersetzung) ist da niemals verkehrt, weil man verschiedene Nuancen besser erfassen und verstehen kann.

Mir persönlich sind dabei 2 Dinge wichtig: Die Bibel muß sich möglichst exakt und genau am Original bewegen; keine auf Teufel komm raus (!) Anpassung an Zeitgeist oder irdisch-weltlichen Lebensstil. Und zweitens: Ich will natürlich auch verstehen, was ich da lese.

Kleiner Einschub: Es wird ja alles (un)mögliche kritisiert. Ich mußte beispielsweise manche Schelte einstecken, weil ich die Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift vom Katholischen Bibelwerk benutze. Fakt ist: Als ich mir diese Bibel vor hundert Jahren kaufte, wußte ich noch nicht mal, daß es verschiedene Übersetzungen gibt… Hat mir Gottes Wort in der Übersetzung geholfen? Ja. Hat mich Gottes Wort in der Übersetzung mehr und mehr zu Gott geführt? Ja. Mir aber aus Benutzung dieser Einheitsübersetzung, die eigentlich von Katholiken bevorzugt wird, einen Vorwurf zu konstruieren… nun ja. Nebenbei: Ich persönlich bin der Ansicht, daß keine andere Organisation die Menschen derart von Gott ferngehalten hat, wie die Katholische Kirche. Nein, das ist keine Kritik an den Katholiken, sondern meine Kritik an der Organisation Katholischer Kirche.

46 Euro 90 (plus Porto in die USA) sind richtiges Geld

Regelmäßige Leser von KTNJ wissen um meine arg bescheidene finanzielle Situation (fragen Sie mich nicht, warum es nicht langsam wieder richtig gut wird. Ich frage das Gott schon selber immer). Aber nun ist einfach der Punkt erreicht, wo ich eine neue Bibel benötige (und ich habe auch das Geld, um mir eine zu bestellen). Denn meine Bibel (Einheitsübersetzung) und meine (mir geschenkte) zweite Bibel (Neues Leben Bibelübersetzung; „nur“ Neues Testament und Psalme) sind derart am Auseinanderfallen, daß ich nicht mehr richtig mit den Bibeln arbeiten kann.

Wo ist Genesis hin?

Bei der Einheitsübersetzung habe ich Genesis verloren, die gesamte Schöpfungsgeschichte fehlt mir (und immer mehr Einzelseiten mittendrin; das Buch fällt halt einfach nach rund 30-jährigem Gebrauch auseinander); bei der Neues Leben Bibel ist mir die Offenbarung und Jakobus abhanden gekommen (auseinandergefallen; ich wühle in Einzelseiten, wenn ich etwas über Gottes Prophezeiungen über die Endzeit der Menschheitsgeschichte lesen möchte). Nun also wirklich Zeit für eine neue Bibel.

Ein Haufen Papier. Zustand meiner zwei Bibeln Anfang 2014

Ein Haufen Papier. Zustand meiner zwei Bibeln Anfang 2014

Ich suchte und suchte. Meine Wahl war eigentlich auf die Zwingli Bibel (Zürcher Bibel; Partnerlink Amazon) gefallen, weil eben die Zürcher Bibel (eine Übersetzung wie Lutherbibel oder Einheitsübersetzung von kirchenamtlichen Rang, wie man so schön sagt) Wert auf größtmögliche philologische Korrektheit legt. Aber dann stolperte ich über die Menge Bibel (Partnerlink Amazon).

Menge Bibel? Ein komischer Name. Wo kommt der her?

Die Zwingli-Bibel (Zürcher Bibel) war mir bekannt, weil ich die vor zweihundert Jahren im Religionsunterricht auf dem Gymnasium hatte. Aber Menge Bibel…? Komischer Name. Der kommt daher, weil der Mann, von dem diese Übersetzung stammt Hermann Menge hieß.

Über die Menge Bibel sagen die Experten: philologische Gründlichkeit und hohe Verständlichkeit.

Nun bin ich sehr skeptisch (aka vorsichtig), um nicht vorschnell auf einen falschen Weg zu geraten oder — wie bei anstehender Entscheidung — mir eine „falsche“ Bibel zu kaufen.

Also besprach ich das (a) mit Gott (der nickte die Menge Bibel ab; wenn ich das Ergebnis meiner Anfrage bei ihm in so saloppe Worte fassen darf. Er erinnerte mich auch daran, wer mich denn überhaupt auf die Menge Bibel hingewiesen hat… ja, unser Gott, herrlich), (b) suchte weiter nach Aussagen über diese Menge Bibel (und fand nur Begeisterung) und (c) checkte mir wichtige Bibelstellen in der online zur Verfügung stehenden Ausgabe der Menge Bibel.

Ergebnis meiner Überlegungen und „Nachforschungen“: Ja, die Menge Bibel ist es. Freude kam auf; ja, ich freue mich auf die Bibel, weil ich das Gefühl habe, daß mich diese Bibel-Ausgabe einen weiteren Schritt im Verständnis unseres herrlichen Schöpfers voranbringt (hört sich jetzt arg religiös trutschig an… zugegeben; aber ich habe keine andere Formulierung für meine freudige Erwartung).

Anzeige –

Bei Amazon schreibt ein Leser u.a. dies als Kundenrezension zur Menge Bibel: „Dies ist die ausgereifte Arbeit eines pensionierten Gymnasialdirektors (geb. 1841), klassischen Altphilologen und Herausgebers altsprachlicher Lehr- und Wörterbücher…

Die Sprache wirkt im Vergleich zur Lutherübersetzung frisch, elegant und modern. Dabei hat Menge auch sehr auf eine möglichst genaue Übersetzung geachtet. Diesbezüglich kann dieses Werk durchaus mit der Elberfelder Übersetzung mithalten…

Ich verfüge über verschiedenste Bibelübersetzungen aber die Mengeübersetzung ist, seit ich sie entdeckt habe, mein absoluter Favorit geworden. (Hervorhebung durch KTNJ) …“

Und dieser Auszug aus einer Kunden-Rezension bei Amazon hat mich auch nicht von der Menge Bibel fortgeführt: „Eine Erschließung der Heiligen Schriften in einer verständlichen Sprache, nahe wie möglich am Urtext, hat keine bei uns benutzten Bibelausgaben so dargebracht, wie dieses Werk Hermann Menges.“

Last but not least: Ein weiterer Kunde rezensiert bei Amazon u.a.: „diese Übersetzung von Hermann Menge ist trotz ihrer Entstehung vor ca. 80 Jahren hochmodern und sehr gut zu verstehen. Sie ist wegen der geringen Auflage im Gegensatz zu manch anderen Übersetzungen zwar relativ teuer – aber sie ist mir dennoch lieb und teuer geworden“, so dass ich sie nicht mehr missen möchte!“