Nichts in Gottes Wort spricht dagegen, daß wir Organe nach unserem Tod zur Verfügung stellen, damit andere davon profitieren können. Es wird in diesem Zusammenhang oft auf das Gebot der Nächstenliebe und daß wir die Menschen lieben sollen hingewiesen (1. Johannes 4:11).

Die Bibel ist ja kein stures How-to-do Buch, sondern wir erfassen durch die Bibel mehr und mehr Gottes Wesen (das herrlich ist!) und erfahren auch Gottes Pläne für den einzelnen wie für die Menschheit als Ganzes. In der Bibel steht also nicht, daß man seine Organe spenden soll oder nicht spenden soll. Vor 2.000 Jahren, als der letzte Teil der Bibel geschrieben wurde, gab es ohnehin nicht die medizinisch-technischen Möglichkeiten der Organverpflanzung.

Vergessen wir bei dem Ganzen nicht, unser Körper ist „nur“ die Hülle, in der unser wahres Ich, unser nach Gottes Ebenbild erschaffener Geist (Genesis 1:26; Genesis 2:7) und unsere Seele (Verstand, Bewußtsein, Gedanken, Gefühle, Erinnerungen) hier auf der Erde leben. Wir legen ihn wie einen Anzug oder Kleid ab, wenn wir sterben. Das Ziel unseres irdischen Körpers ist das Grab; dort wird er verfallen.

„Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du zum Erdboden zurückkehrst, von dem du genommen bist; denn Staub (oder: Erde) bist du, und zu Staub (oder: Erde) mußt du wieder werden!“ (Gott in Genesis 3:19; Menge Bibel)
• Im Schweiße deines Angesichts… Warum war der Schweiß von Jesus wie Blut?

Wir müssen also keine Angst haben, daß uns bei der Entrückung, wenn die im Glauben an Jesus Verstorbenen und die zum Zeitpunkt der Entrückung noch auf der Erde lebenden Jesus-Gläubigen ihren neuen, für das Leben in der Ewigkeit tauglichen Körper erhalten werden, ein Körperteil fehlt, falls wir es gespendet haben. Denken Sie mal hieran: Sie sterben heute und gehen zu Jesus in den Himmel. In 28 Jahren findet die Entrückung statt (wo auch Sie Ihren neuen, verherrlichten, für Ihr Leben in der Ewigkeit tauglichen Körper erhalten); dann ist Ihr irdischer Körper ohnehin schon zerfallen und nur noch Staub. Egal, ob Ihre körperliche Hülle im Sarg einst Nieren hatte oder nicht.

Warum ich persönlich keines meiner Organe spenden werde

Es ist völlig im Einklang mit Gottes Wort, seine Organe zu spenden. Der springende Punkt aber ist für mich: Damit Organe sinnvoll verpflanzt werden können, müssen sie mit Blut und Sauerstoff versorgt worden sein, wenn sie aus dem Spenderkörper entfernt werden. Und da liegt das große Problem. Denn wann endet unser Leben? Wenn es keine Herz- und keine Lungenaktivität mehr gibt? Oder bereits dann, wenn der Sterbende die höheren Gehirnfunktionen verliert?

Mir ist das zu unsicher, will sagen: die Medizin nimmt vielleicht nur einige Kennzeichen des Todes in die Betrachtung und beginnt Organe zu entfernen, obwohl vielleicht nicht alle Kriterien für den Tod erfüllt sind.
Es gibt Wissenschaftler wie den Kardiologen Paolo Bavastro, die sagen, daß es sich bei „Menschen im Hirnversagen um schwerstkranke, sterbende Menschen, aber noch keine Toten“ handelt. Also, keine Organe von mir, da die Wissenschaft meinen Tod nur durch das Verlieren der höheren Gehirnfunktionen definiert.

„Wie tot sind Hirntote?“ („Der Hirntod ist die Voraussetzung für die Entnahme von Spenderorganen. Doch die Frage, ob mit ihm tatsächlich das Leben aufhört, ist nicht eindeutig zu beantworten. Neue wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass ein vermeintlich lebloses Hirn noch erstaunlich viel kann.“) bei Süddeutsche Zeitung vom 9.7.2012; aufgerufen am 29.11.16

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