Wir können uns vieles nicht vorstellen. Es ist noch nicht mal 100 Jahre her, da war sich die „New York Times“ im Jahre 1920 sicher, daß eine Rakete niemals in der Lage sein würde, die Erdatmosphäre zu verlassen. Und vor rund 40 Jahren war sich Ken Olsen, der Gründer der Digital Equipment Corporation, ein Pionier der Computer-Industrie, die Firma war in den 1980er Jahren hinter IBM weltweit der zweitgrößte Computer-Hersteller, sicher, daß kein Mensch einen Computer bei sich zu Hause haben wollen würde. Wie wir wissen, waren beide Annahmen falsch.

Wir können uns auch nicht vorstellen, wie lang die Ewigkeit ist.

Wie lange braucht ein Vogel, um die gesamte Erde zum Mond zu tragen?

In dem Schwank „Das Hirtenbüblein“, der in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm aufgeführt wird (2. Auflage von 1819) läßt ein König einen Hirtenjungen, der für seine Weisheit bekannt ist, zu sich kommen und stellt ihm unter anderem die Frage: wie viele Sekunden die Ewigkeit hat. Der Hirtenjunge antwortet, daß wenn ein kleiner Vogel alle hundert Jahre seinen Schnabel an einem Berg wetzen würde, die erste Sekunde der Ewigkeit vergangen sei, wenn der Berg abgetragen sei.

In Variation obiger Antwort habe ich auch schon gelesen, daß wenn ein Vogel alle 1.000 Jahre vom Mond zur Erde fliegen und in seinem kleinen Schnabel ein Stückchen von der Erde zurück zum Mond tragen würde, daß die Ewigkeit gerade erst angefangen hat, wenn der Vogel die gesamte Erde zum Mond gebracht hätte.

Mit anderen Worten: die Ewigkeit ist sehr lang. Besser gesagt: die Ewigkeit hat kein Ende.

Wo verbringen Sie die Ewigkeit?

Es ist also mehr als angesagt, daß wir uns gut überlegen, wo wir die niemals endende Ewigkeit verbringen werden. Laut Gott, dem Schöpfer von allem, gibt es nur 2 Orte: Himmel (damit ist das buchstäblich paradiesische Zusammenleben mit Gott gemeint) oder Hölle. Etwas Drittes gibt es nicht.

Nur Heilige können mit Gott leben. Dank Jesus sind wir vor und für Gott heilig

Und Gott läßt keinen Zweifel daran, daß mit ihm nur derjenige leben kann, der heilig ist (weil auch Gott heilig ist und keinen Dreck in seiner Gegenwart ertragen kann, Habakuk 1:13). Und Gott läßt auch keinen Zweifel daran, daß wir nicht durch eigene Werke oder Taten so vollkommen heilig werden können, sondern daß das nur durch die glaubende Annahme des vollendeten Werkes von Jesus geschieht (Johannes 3:18).

„Jetzt aber ist, unabhängig vom Gesetz, jedoch bezeugt von dem Gesetz und den Propheten, die Gottesgerechtigkeit geoffenbart worden, nämlich die Gottesgerechtigkeit, die durch den Glauben an Jesus Christus für alle da ist und allen zukommt, die da glauben. Denn hier gibt es keinen Unterschied; alle haben ja gesündigt und ermangeln des Ruhmes, den Gott verleiht; so werden sie umsonst (oder: geschenkweise = ohne eigenes Verdienst) durch seine Gnade gerechtfertigt vermöge (oder: aufgrund) der Erlösung, die in Christus Jesus (erfolgt) ist.“ (Römer Kapitel 3, Verse 21-24; Menge Bibel)

Gott achtet unseren freien Willen

Gott will keinen Menschen an die Hölle verlieren (Matthäus 18:14, 1. Timotheus 2:4). Aber Gott akzeptiert stets und immer den freien Willen von uns Menschen. In der Gott-Ferne des Horrors der Hölle enden also Menschen, die schlußendlich ihren Willen bekommen, nämlich ein Leben ohne Gott. Und da Gott für Liebe, Barmherzigkeit und Anteilnahme steht, kann man ansatzweise erahnen, was für ein bösartiger Horror in der Hölle, wo es Gott nicht gibt, herrschen wird.

Wer die Ewigkeit nicht in der Hölle schreiend leiden will, ergreift glaubend die hilfreich ausgestreckte Hand von Jesus, um frei zu werden: „In diesem Mann, Jesus, findet ihr Vergebung für eure Sünden. Wer an ihn glaubt, wird von aller Schuld frei sein und vor Gott gerecht gesprochen — wie es das jüdische Gesetz (das sind die durch Mose gegebenen Gebote; Anm. von mir) nie vermochte.“ (Apostelgeschichte Kapitel 13, Verse 38-39; Neues Leben. Die Bibelübersetzung, Holzgerlingen, 2002)

Nur eine Ewigkeit?

Wie eingangs gesagt: wir können uns vieles nicht vorstellen. Auch nicht, daß die Ewigkeit kein Ende mehr für uns in der herrlichen Gegenwart von Gott in seiner perfekten Schöpfung oder in der düster-schrecklichen Gott-Ferne der Hölle haben wird. Aber wenn wir uns (noch) nicht etwas vorstellen können, heißt das ja nicht, daß es nicht Realität sein wird. Raketen fliegen in den Weltraum; überall auf der Welt haben Menschen Personal PCs. Himmel und Hölle sind – unabängig davon, ob wir es uns vorstellen können oder daran glauben – ebenfalls Realität. Ich habe noch nie die Autobahn-Polizei gesehen und trotzdem gibt es sie.

Gott läßt uns in seinem Wort mitteilen, daß wir Menschen unsterblich sind und ewig leben werden, nämlich „eine Ewigkeit von Ewigkeiten“ (Daniel 7:18) Damit ist nicht gemeint, daß es mehrere Ewigkeiten gibt, sondern damit wird versucht auszudrücken, daß die Ewigkeit kein Ende nimmt. Wir dürfen uns also voll spannender Erwartung freuen auf all das Herrliche, das Gott für uns vorbereitet.